Skript: Layer in mxd-Dateien aktivieren

Die Projekte von ArcGIS Desktop sind in mxd-Dateien gespeichert. Hat man wie ich viele Dateien die auch noch jeweils viele Layer haben, ist es sehr mühselig und zeitaufwändig alle Layer in jeder mxd per Hand zu aktivieren. Deshalb habe ich mir ein kleines Pythonskript zusammengesetzt, was diese lästige Aufgabe übernimmt:

(Bitte vorher ein Backup der mxds anlegen, um die alten Layersichtbarkeiten bei Bedarf wieder herzustellen.)

# Import 
import arcpy
import os
import glob

# Create LayerList
list = glob.glob(r"Pfad\zum\mxd-Verzeichnis\*.mxd")

for k in list:
	# Select mxd
	mxd = arcpy.mapping.MapDocument(k)
	print "Processing "+k+"..."
	# Activate every Layer in mxd
	for lyr in arcpy.mapping.ListLayers(mxd):
		lyr.visible = True
	# Save the mxd-file
	mxd.save()

# Done
print "\nDone."

Den Inhalt einfach in eine Textdatei kopieren und in Zeile 7 das Verzeichnis eintragen, in dem die mxd-Dateien liegen. Die Datei unter einem beliebigen Namen als .py-Datei abspeichern und per Doppelklick ausführen. Damit das Skript sauber durchläuft, muss Python 2.7 und ArcGIS Desktop 10.2.2 (oder neuer) installiert sein.
Wozu das gut ist? Möchte man die Performance von vielen mxds per Skript testen (mxdperfstat), sollten vorher alle Layer aktiviert sein, um verlässliche Werte zu bekommen.

GIS in der Praxis: Handwerksbäcker

Weihnachtszeit ist Stollenzeit. Wer wie ich gerne mal zum Stollen (oder anderem Gebäck) greift und nicht genau weiß, wo es besonders gut schmeckt, hier ein Tipp.

Mittlerweile bin ich kein großer Fan mehr der ganzen industriell gefertigten Backwaren, Brötchen, Brot usw., wie es sie bei den großen Ketten oder „Backshops“ gibt. Richtig gute Handwerksbäcker werden leider (zumindest gefühlt) immer weniger. Um aber diese wenigen aufzuspüren, kann die Geoinformatik helfen. Im Bäckerei-Finder von www.brot-test.de sind ausschließlich handwerklich arbeitende Bäcker verzeichnet.

Bäckerei-Finder von www.brot-test.de | 20. November 2016
Bäckerei-Finder von www.brot-test.de | 20. November 2016

Es ist relativ leicht zu erkennen, wo hier die Geoinformatik zum Einsatz kommt. Die Koordinaten der einzelnen Handwerksbäcker werden mit Hilfe von Google Maps als Karte visualisert. Man stelle sich vor, das wäre nur eine endlose Liste von Adressen, die man durchsuchen müsste. Und in den Zeiten, wo fast jeder ein Navigationsgerät in Form eines Smartphones in seiner Tasche hat, gibt es das ganze sogar als App. Einfacher gehts kaum.

Aber die Seite bietet noch mehr: Über einen Klick auf das entsprechende Bäckereisymbol lassen sich Ergebnisse der offiziellen Brotprüfung abfragen. So bekommt man einen ungefähren Eindruck, wie gut die Qualität vor Ort ist.

Und ich bin durchaus überrascht, wie viele Handwerksbäcker es in Leipzig doch noch gibt. Nur irgendwie fallen die in der endlosen Masse von Bäckereiketten gar nicht mehr auf. Aber jetzt kann ich nachschauen, wo ich meine Brötchen (oder das Weihnachtsgebäck) demnächst kaufen werde.

World Machine

Da ich mir gerne auch mal eigene Karten für verschiedene Spiele baue, habe ich nach einem Programm gesucht, um diesen Prozess etwas zu vereinfachen. Mein Problem bei den meisten Karteneditoren war oft, dass ich keine realistischen Landschaften kreieren konnte. Das lag weniger an den Editoren selbst, sondern eher an dem Aufwand, das Gelände auf den teils riesigen Karten abwechslungsreich zu gestalten. Da mittlerweile viele Programme so genannte Höhenkarten („Heightmaps“ – ein Grauwertbild bei dem die Werte des Grautons als Höhe interpretiert werden) unterstützen, lag es nahe, ein Werkzeug zur Erstellung dieser zu suchen. Durch Foren bin ich dabei auf das Programm World Machine gestoßen.

World Machine generiert realistische Landschaften prozedural – abhängig von den gewählten Einstellungen, Generatoren und Filtern. Die entstandene Landschaft kann abschließend z.B. als png-Bild exportiert werden. Allerdings ist der Umfang recht beachtlich und es erfordert einiges an Einarbeitungszeit. Aber es macht mir eine Menge Spass damit zu arbeiten und experimentieren und zu schauen, wie sich die Landschaft verändert. Eine detailliertere Programmvorstellung wird definitiv noch folgen, wenn ich etwas mehr Erfahrung mit World Machine habe. Vorerst nur ein Bild meiner ersten Landschaft, die ich in eine Karte für Cities: Skylines umwandeln werde.

World Machine Valley
World Machine Valley

Geschichten mit GIS

Mit Geoinformationssystemen lassen sich nicht nur einfach Karten generieren, die den ein oder anderen Sachverhalt statisch darstellen. Durch eine Kombination mit dem Web lassen sich sogar interaktive Geschichten (Story Maps) erzählen.

Ein Beispiel? In We are Living in The Age of Humans wird etwas über den Menschen und das Ökosystem Erde erzählt, welche Probleme es gibt und wie wir alle unser Land nutzen. Es ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie geographische Informationen im Zusammenhang mit verschiedensten Daten für ein großes Publikum verständlich aufbereitet werden können. Wer also Interesse an Karten im Zusammenhang mit etwas Unterhaltung hat, sollte sich dort mal umschauen.

Leben 2.0

Wer ein Smartphone und/oder PC besitzt und Google-Dienste nutzt (Suche, Youtube etc.) kennt das schon: Suchanfragen, Verlauf, Spracheingaben und besuchte Orte werden allesamt von Google gespeichert. Jetzt hat man als Nutzer die Möglichkeit, diese Daten in seinem Google-Konto einzusehen. Wer also Interesse daran hat einen Einblick zu bekommen, was Google alles weiß, sollte in seinen Kontoeinstellungen oder dem Verlauf vorbeischauen. Erschreckend oder? Dennoch auf die Art interessant, wie die Daten der Standorte aufbereitet werden: Als Karte. Hier mal der Verlauf eines typischen Arbeitstages von mir:

Zur Arbeit und zurück - Google ist mit dabei
Zur Arbeit und zurück – Google ist mit dabei

Der Weg per Straßenbahn hin und zurück ist deutlich zu erkennen, als auch mein abendlicher Besuch im Bahnhof um nach etwas Essbarem zu suchen – der zeitliche Verlauf wird nämlich auch gespeichert. Gefährlich wird es dann, wenn diese Daten genutzt werden um jemanden zu überwachen oder festzustellen, wann man sich zu einer bestimmten Zeit an einem Ort aufgehalten hat. Der Verlauf reicht dabei mehrere Monate zurück. Noch kann auf diese Daten nur der Besitzer des Kontos zugreifen (und Google natürlich), aber wer weiß…

Deshalb ein paar Tipps, um der ganzen Sammelei wenigstens etwas entgegen zu wirken:

  • Ein sicheres Passwort für das Google-Konto, damit die Daten für keine andere Person zugänglich werden
  • Smartphone nach Bedarf komplett ausschalten
  • In den Kontoeinstellungen den Verlauf für alle Dienste deaktivieren (blauer Schieberegler)
  • Den Verlauf löschen: Hier auf Verlauf verwalten klicken und dann für jeden Dienst (Web&App-Aktivitäten, Geräteinformationen, Standortverlauf usw.) rechts oben auf google_button_edit klicken und Löschen auswählen
  • Genau nachdenken, was man in sozialen Medien und im Internet veröffentlicht